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Sprachwissenschaft ist das wissenschaftliche Studium von Sprache. Vergleichende Sprachwissenschaft ist das Studium menschlicher Sprache als artspezifisches Phänomen in allen Facetten ihres Auftretens. Warum sind Sprachen so wie sie sind? Wie kommt es, dass es sowohl bemerkenswerte Ähnlichkeiten als auch extreme Unterschiede zwischen den Sprachen dieser Welt gibt? Wie verändern sich Sprachen? Vergleichende Sprachwissenschaft ist hauptsächlich an den allgemeinen Mustern interessiert, die jede einzelne Sprache prägen, und zwar sowohl in ihrem jetzigen Auftreten (Synchronie) als auch in ihrer geschichtlichen Entwicklung (Diachronie). Anders gesagt, die Vergleichende Sprachwissenschaft ist eine Disziplin, die versucht, allgemeingültige Grundsätze von Sprache zu formulieren. Somit unterscheidet sie sich von sprachspezifischen Programmen wie Germanistik, Anglistik etc., die das Verständnis einer individuellen Sprache zum Gegenstand haben.
Studierende sollten sich tiefergehend mit den am Institut gesetzten Schwerpunkten auf Theorie und auf qualitative und vor allem quantitative Analyse im wissenschaftlichen Studium von Sprache auseinandersetzen. Diese Schwerpunkte setzen nicht nur ein grosses Interesse an Sprache an sich voraus, sondern auch ein starkes Engagement im Erwerb von analytischen und statistischen Methoden und verschiedener computationeller und technischer Anwendungen.
Der BA Vergleichende Sprachwissenschaft kann als Hauptfach (120 ECTS) oder Nebenfach (60 ECTS) studiert werden. Der Studienbeginn ist zum Frühlings- oder Herbstsemester möglich. Das Programm bietet eine umfassende Ausbildung in empirisch orientierter Sprachwissenschaft, in deren Zentrum der Sprachwandel, die Sprachverarbeitung und die Sprachentwicklung (Ontogenese) stehen. Es basiert auf einem obligatorischen Sockel mit Modulen zu folgenden Bereichen: (1) grundlegendes Fachwissen in allen linguistischen Teilbereichen und Beherrschung des analytischen Handwerks; (2) Methoden und linguistische Theorie; (3) Grundlagen quantitativer und statistischer Analyse; (4) computergestützte Datenbearbeitung (advanced computer literacy); (5) Praxis der Informationsbeschaffung und -vermittlung.
Im Bereich Sprachwandel stehen die Mechanismen und Ursachen von Sprachwandel sowohl in einzelnen geographisch-kulturellen Arealen und Sprachfamilien – mit einem besonderen Schwerpunkt in den indogermanischen Sprachen – als auch global über Sprachfamilien hinweg im Mittelpunkt. In der Sprachverarbeitung zielt das Studienprogramm auf eine Ausbildung in den Bereichen Grammatik und Phonologie ab, und im Zentrum der Ausbildung in der Sprachontogenese liegt der Fokus auf den Mechanismen des Erstspracherwerbs. Sprachverarbeitung und Erstspracherwerb setzen dabei einen inhaltlichen Schwerpunkt in der Variation zwischen Sprachen und Individuen. In allen Bereichen wird besonderes Gewicht auf Methodenkompetenz gelegt.
Ergänzt wird die Grundausbildung durch ein vertieftes Wissen in Wahlbereichen. Dies betrifft insbesondere den Aufbau eines angemessenen Sprachportfolios, Kenntnisse der Datenerhebung und des Datenmanagements (Aufbau, Auswahl, Annotation und ethisch-rechtliche Grundlagen von Korpora; Entwicklung und Nutzung sprachstruktureller Datenbanken), Datenanalyse (qualitative Analysetechniken, Datenverarbeitungstechniken, grundlegende Programmiertechniken), Quantitative Methoden (statistische Modelle) sowie vertiefte qualitative Strukturanalyse.
Das Studium qualifiziert primär für eine Laufbahn in der wissenschaftlichen Forschung und Lehre in den Disziplinen des Studienprogramms. Ausseruniversitäre Tätigkeitsfelder finden sich z.B. in den Bereichen Sprach- und Kommunikationstechnologie, Sprachplanung und öffentlicher Dienst.
Wenn Sie ein Studium der Vergleichende Sprachwissenschaft in Betracht ziehen, geben Ihnen die folgenden Dokumente einen Einblick:
Was ist Vergleichende Sprachwissenschaft (PDF, 62 KB)
Sprachliche Vielfalt im Wechselspiel von Natur und Kultur (PDF, 4 MB) (Vortrag von Balthasar Bickel aus der Ringvorlesung «Sprache(n) verstehen» im Herbstsemester 2012)
Link zu mehr Informationen aus der Sicht von Studierenden des Fachs: UZH Studienangebot